Machtmissbrauch

Politik und Bewußtsein im Ideal und in der Praxis

Als Abu Graib uns beschäftigte, Bush die US-Armee in den Irak schickte, habe ich diesen Artikel verfasst. Damals ein US-Präsident, heute ein russischer, für diese Überlegungen ist das fast gleichgültig. Da gibt es  ja noch andere, XI Jiping mit seinen Umerziehungslagern, Duterte von den Philippinen, Phol Pot, und natürlich Stalin und Hitler und so fort.

Vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges ist dieser Artikel wieder aktuell; geht es doch vor aller Augen um das Thema Machtmissbrauch, das fast jeder Mensch aus seiner Kindheit kennt. Der Missbrauch elterlicher Macht, Gewalt,  über das Kind ist in seinen Mechanismen bekannt, und wurde dennoch selbst von berühmten Pionieren wie Sigmund Freud oder Wilhelm Reich  lange ignoriert. Was erkannt wurde, waren die „Triebversagungen des Es“, das Ausmaß der sexuellen Repression und deren vielfältige Konsequenzen für die Charakterstruktur als auch die sexuelle Funktion. Viele Folgen einer „schwarzen Pädagogik“ wurden nicht in den richtigen Zusammenhang gestellt, weil sie einfach noch so unglaublich üblich war, dass sie den Namen noch nicht hatte. Manchmal dachte ich auch während der Impfdiskussion und den vielen Demonstrationen, dass es auch unbewusste Reaktionen, Projektionen  sein könnten auf ein tyrannisches Elternhaus.

Ist es doch in „aufgeklärten“, tantrischen, esoterischen Kreisen eigentlich schon länger üblich, Politik zu ignorieren oder gar diejenigen, die es wagen, sich noch dafür zu interessieren, als ignorant anzusehen. Ignorant gegenüber der Tatsache, dass Politik immer schlechte Nachrichten bedeute und außerdem in den Nachrichten immer dasselbe berichtet werde. Oder dass man einfach schlecht draufkommt vom Konsum der Nachrichten. Und schlecht draufkommen, das wollen wir doch nicht im Wellness – Zeitalter. Zumindest ist mir diese Haltung oft begegnet, wenn ich mit Freunden, Geliebten oder Bekannten aus meiner Szene Politik diskutieren wollte oder gar in ihrer Gegenwart Nachrichten mir zu Gemüte führen wollte. Das schmutzige Geschäft der Macht überlässt man lieber denen, die sie wollen.

Doch erst jetzt denke ich auch, dass man  es sich nur leisten kann, „nicht politisch“ zu sein, wenn andere sich darum kümmern.

Schön wäre es, wenn weise Menschen den Staat führen würden. Nur leider interessieren sich seit vielen Jahrhunderten die Weisen sehr wenig für Politik. Wohl gibt es Menschen wie Nelson Mandela oder Martin Luther King oder Gandhi, die ethisch hochentwickelt, sich unermüdlich eingesetzt haben für die Rechte von Entrechteten, seien es Afroamerikaner, kolonialisierte Inder, oder eingeborene Afrikaner. Menschen, die ein Leben lang gegen Unterdrückung, egal welcher Couleur, gekämpft haben und diesen Kampf manchmal mit dem eigenen Leben bezahlt haben. Doch leider sind solche Giganten äußerst selten und wir, die wir noch nicht einmal eine besonders unterdrückte Minderheit sind, müssen uns in den westlichen Demokratien herumschlagen mit korrupten und äußerst fehlbaren Politikern.
Wie ein Bekannter von mir sagte: „Politiker! Steck sie alle in einen Sack ohne Ansehen der Person, hau drauf – du triffst immer den Richtigen!“ Dieser Satz ist Ausdruck der allgemeinen Demokratie – und Politikverdrossenheit. Und leider stimmt er auch noch – denke ich an den korrupten Altbundeskanzler Kohl, der eine fette Kanzlerpension kassiert auf Kosten des Steuerzahlers, anstatt in einem Gefängnis über den Machtmissbrauch nachzudenken, den er betrieben hat. Oder die Schweinenase Koch, die leider hier in Hessen noch nicht einmal abgewählt wurde.
Aber es geht nicht nur um die Führer in einer Demokratie, sondern auch um die Geführten und deren Bewußtsein. Die spirituell orientierten Menschen, die sich die Entwicklung ihres Bewusstseins zum Lebensinhalt machen, zeigen äußerst selten politisches Interesse, noch weniger als der Bevölkerungsanteil, der sich erst gar nicht um spirituelle Inhalte kümmert. Und wenn sich ein esoterisch interessierter Mensch mal für Politik interessiert, ist er sehr oft voll mit Vorurteilen und schlecht informiert. Das Paradoxe ist, daß viele Menschen egal welcher Couleur, schlecht informiert sind, obwohl wir doch angeblich in der Informationsgesellschaft leben.
Viele denken zum Beispiel, die momentane Krise in der Wirtschaft hinge ausschließlich mit der Euro-Umstellung zusammen oder gar mit der rot-grünen Regierung.
Ich rede im Moment nämlich mit jedem über Politik, wo ich gehe und stehe: mit dem Taxifahrer, der Frau in der Reinigung, dem Friseur, Teilnehmern in den Seminaren, Freunden und neuen Bekannten. Daher habe ich diesen Eindruck und bin oft erstaunt über den Mangel an Wissen über ein paar Grundtatsachen: dass gerade die CDU als Regierungspartei nötige Reformen aufgeschoben hat ohne Ende – aus Angst, den Wähler zu vergrätzen; dass die Rentenkatastrophe schon lange abzusehen war, weil der gute Bismarck, auf den unser Rentensystem zurückgeht, Ende des 19. Jahrhunderts nicht voraus sehen konnte, dass heute, 130 Jahre später, 33% aller jungen Frauen keine Kinder mehr bekommen und deshalb das ganze System nicht mehr stimmt. In einer Gesellschaft, in der die Grundbedürfnisse längst gestillt sind, Wachstumsraten wie beim Wiederaufbau nach dem Krieg grundsätzlich nicht zu erwarten sind… und so weiter, die Liste ließe sich beliebig erweitern!
Es geht also nicht nur um den Machmissbrauch von Politikern, sondern auch um politisch mündige Bürger, die wenigstens Bescheid wissen über die Hintergründe des jetzigen Geschehens, die ja immer in der Vergangenheit liegen. Unbedingt sollte es mehr Unterricht in den Schulen geben, was Politik betrifft und die Politiker sollten auch einmal jenseits des Aktuellen darüber nachdenken, wie man das Thema für Kinder und Jugendliche interessant macht, damit Demokratie wieder attraktiv wird. Viele Menschen haben nämlich trotz der Möglichkeit des Wählens das Gefühl der absoluten Ohnmacht und dass sie nichts beeinflussen können. Unsere Vorfahren haben dafür gekämpft und heute wird diese Möglichkeit oft nicht mehr wertgeschätzt – das zeigt die ständig sinkende Wahlbeteiligung in fast allen westlichen Demokratien. Bei gleichzeitigem Anstieg der populistischen Bewegungen in vielen Staaten Europas ist das außerordentlich besorgniserregend.
Die den Rechtsdrall haben, neigen am wenigsten dazu, zu meditieren. Das möge denen gesagt sein, die meinen, man müsste nur mehr Meditation unters Volk bringen!
Da ist zum Beispiel allein der Begriff „Bewußtsein“, der zum Beispiel bei der Linken oder anderen Richtungen gebraucht wird im Sinne eines verinnerlichten Wertekanons, eines gemeinsamen Nenners in Bezug auf Konzepte – und ich denke, das stimmt auch für weite Teile der spirituellen Szene – das sind die gemeinsamen Werte eben Gewaltlosigkeit, ökologischer Umgang mit Konsumgütern, überhaupt weniger Konsum, eine höhere Bewertung immaterieller Werte wie Liebe und Freiheit. Ich definiere Bewußtsein, je länger ich auf dem tantrischen Weg bin, als ein energetisches Geschehen, das sich mit der spirituellen Praxis entwickelt und eben nicht als Konzept.

Wie, so fragt sich mancher kluge Kopf der spirituellen Szene, könnte man denn die Welt verbessern?
Die Politiker bräuchten ja nur mehr Bewußtsein entwickeln, dann würde die Welt besser aussehen.
Oder sollten wir mehr Bewußtsein entwickeln und uns nicht zu schade sein, in die Politik zu gehen? Das erste stimmt sicherlich, aber auch das zweite muß unbedingt beachtet werden! Ich persönlich habe mich vor Jahrzehnten entschlossen, den Weg der Selbstverwirklichung anzustreben und eine journalistische oder politische Karriere nicht mehr anzustreben. Heute bin ich froh, daß es Menschen gibt, die gegen Atomenergie protestieren, dafür auf die Straße gehen – weil ich habe (auch wenn das banal erscheinen mag) schlichtweg keine Zeit dafür, allein schon wegen der vielen Seminartermine. Dazu kommen Einzelsitzungen, das Management meiner kleinen Firma und, wie gerade jetzt wieder, das Schreiben von Artikeln. Ich kann mich noch gut an die Strapazen längerer Demos erinnern aus meiner APO-Zeit. (APO ist eine Abkürzung für „Außerparlamentarische Opposition“, die Studentenbewegung der späten sechziger und Anfang der siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts.) Eine politische Karriere bedarf einiger Hingabe! Soweit ich weiß, arbeitet ein Spitzenpolitiker bis zu 16 (!) Stunden am Tag.
Inzwischen weiß ich aus Jahrzehnten der beruflichen und privaten tantrischen Entwicklung, dass es selbst für unsereinen manchmal schwer ist, die Priorität Meditation an wirklich jedem Tag zu setzen! Die Anforderungen des modernen Lebens verlangen einen eisernen Willen, was die Disziplin spiritueller Praxis betrifft. Telefonate mit Klienten, weite Wege zum Tagungshaus, einpacken, auspacken und viele Nebentätigkeiten fressen Zeit ohne Ende.

Unter den bekannteren Gurus ist es Maharishi Mahesh Yogi, der Verkünder der „Transzendentalen Meditation“, der seine Methoden wissenschaftlich hat untersuchen lassen und regelmäßig in Krisengebieten große Meditationscamps veranstaltet. Das weiß ich von einem alten Freund, der seit Jahrzehnten bei Maharishi ist. Maharishi ist der Ansicht, dass meditative Energie als Zünglein an der Waage den Frieden in der Welt in größerem Ausmaß ermöglicht. Nun ist diese Ansicht schwer überprüfbar, weil es ja nachweislich nach wie vor viel Gewalt gibt in der Welt – dabei spielen ja immer mehr auch religiöse Fundamentalisten eine Rolle – aber das ist hier jetzt nicht das Thema. Aber vielleicht gäbe es noch mehr Gewalt ohne die Meditationscamps – wer weiß das schon! Von mir selbst weiß ich aber wohl, dass ich durch mehr Innenschau weniger aggressiv werde. Was für den einzelnen stimmt, mag auch für das Kollektiv richtig sein. Außerdem hat Maharishi auch eine Partei gegründet, deren Namen mir jetzt entfallen ist, aber aktiv sind die „Transzendenten“ auf jeden Fall seit vielen Jahren, aber sie haben noch keine erwähnenswerten Prozentsatz erwärmen können für ihre spirituelle Politik.

Die Sannyasins haben unter Leitung von Osho versucht, Bewußtsein zu entwickeln. ( 1974 gründete Rajneesh Chandra Mohan (1931 -1990) den Ashram in Poona, Indien. 1985 wird die Kommune in Oregon, U.S.A. gegründet, das „Alte Poona“ war vorbei. Rajneesh nannte sich gegen Ende seines Lebens „Osho“. Diese Bezeichnung seiner Person hat bis heute überlebt. Meinen Namen „Advaita“, „Jenseits der Dualität“, hat er mir gegeben.) Heute gibt es das „Neue Poona“, das sich sehr unterscheidet von damals.
Mir ging es wie Tausenden anderen – wir wollten die „neuen“ Menschen sein. Wir sind in die Kommune gezogen, haben 100 Stunden die Woche gearbeitet – ohne materiellen Lohn, wir haben meditiert und geopfert, unser Meister schwieg damals, in Oregon. In den frühen Achtzigern wurde die Wüste fruchtbar gemacht, ein Stausee angelegt und arbeitend „geworshipt“. Wir hatten unterschätzt, was die Droge Macht mit unserer Sheela Birnststiehl machen würde. Sie nutzte Oshos Schweigen zum Aufbau einer spirituell-faschistischen Struktur in der Kommune und breitet ihren Einfluss auf alle Rajneesh – Meditationszentren in der ganzen Welt aus. Denken, gar kritisches Denken galt zu der Zeit grundsätzlich als Verharren im „Mind“, als „nichtmeditativ“. Auf Inhalte, die nach Definition der strikten Ashramstruktur aus dem Mind kamen, wurde erst gar nicht angehört, sondern gleich verworfen. Auf fatale Weise, wurde der „Surrender“, den ein Schüler seinem Guru schuldet, übertragen auf die Befehlshaber, die keineswegs erleuchtet waren. Anders als ein erleuchteter Meister, kochten sie alle ihr kleines Machtsüppchen. Ein Verhalten, das in einem kleinen Ashram in der lebendigen Gegenwart des Gurus durchaus angemessen wäre, wurde übertragen auf eine Massenbewegung – ein großer Fehler.

Heute erst, nach vielen Jahrzehnten, kommt heraus, dass auch er junge Mädchen missbraucht hat. Auch hier wurde totgeschwiegen, verschleiert, ein Anschein aufrecht erhalten, der nichts mit der Wirklichkeit zu tun hatte. Ungeheure Anbetung und Verehrung wurde einem Schwarzmagier, Ausbeuter, Manipulator  und  Missbraucher zuteil. Die eigene Verführbarkeit zu kennen und deren Mechanismen kennen und untersuchen, Grundsatzfragen mit sich selbst klären – das liegt schon an Gibt es Ideale für mich und wenn ja,welche sind es ?

Gerade uns musste das passieren – das gute alte Thema Machtmissbrauch machte auch vor uns nicht halt. Politik wurde auch betrieben – leider war sie gründlich daneben. Wie alle diskriminierten Minderheiten haben wir eine arrogante Gegenübertragung hingelegt mit der normalen Welt und einige Leser dieses Magazins wissen, wie das endete. Im Aus, im Scheitern. Die Kommune in Oregon gibt es nicht mehr. Viele Menschen nahmen damals psychischen Schaden, haben sehr gelitten und einige haben auch einen spirituellen Weg für immer verlassen. Viele legten ihre Sannyasnamen ab – da gibt es einige prominente Gruppenleiter. Viele verloren viel Geld und ihre Bereitschaft beizutragen auf allen möglichen Ebenen zur Geburt des „neuen Menschen“ wurde reichlich missbraucht. Ich weiß, wovon ich rede, habe ich es doch alles selbst erlebt als Mitglied der Kommune Rajneeshstadt. Da ich mir das kritische Denken einfach nicht abgewöhnen konnte, verließ ich die Kommune und fühle mich im Grunde bis heute verletzt und sehr desillusioniert von der Euphorie einer angeblich progressiven Gemeinschaft.

Auch andere, wie Dieter Duhm, zum Beispiel, wollen eine Kombination von Politik und Spiritualität praktizieren. (Dieter Duhm, geboren 1942 in Berlin, ist Soziologe, Kunsthistoriker und Psychoanalytiker. Mitbegründer des Projekts „Tamera“ in Portugal und Leiter der Friedenschule „Mirja“, Autor mehrerer Bücher) Leider ist der Antipatriarch selber zum Patriarchen geworden – innerhalb eines kleinen Grüppchens, das weltpolitisch keine Chance hat, je einen fühlbaren Einfluss zu nehmen. Auch hier wieder ähnliche Mechanismen, die ich in einem früheren Artikel in dieser Zeitschrift beschrieben habe. Manipulation und geistige Gängelung sind auch hier nicht fern. Und wenn Personen als spirituelle Leuchten hingestellt werden, die sich hauptsächlich mit verstaubtem Femininismus beschäftigen und obendrein auch noch glauben, Frauen seien weniger anfällig für die Droge Macht – dann weiß jeder, der einmal einem echten Meister in die Augen geschaut hat, daß hier jedes Augenmaß fehlt.
Man denke an Katharina die Große, Gold Meir, Frau Bhutto aus Pakistan, Indira Gandhi und eben, wenn sie auch ein wesentlich kleineres Kaliber war als die anderen hier genannten Frauen – Sheela Birnstiehl.
Im Grunde gibt es die Organisationen schon, die Politik und humanitäres Bewußtsein miteinander verbinden: das Rote Kreuz, Amnesty International, Green Peace, Ärzte ohne Grenzen – aber wer von uns gibt Lebenszeit hin, um dort aktiv zu sein?? Vor zwei Jahren, als ich als Referentin eingeladen war in Tamera zur „Friedensuniversität“, fiel mir unser aller Selbstgefälligkeit und „Political Correctness“ vor allem bei dem Thema Südamerika auf. Ich habe vier Jahre in Bolivien und Peru gelebt, die schrecklichen Zustände dort habe ich noch gut in Erinnerung. Die Referentin war auch sehr fähig, ihr Thema darzustellen, aber vor allem brauchen die Campesinos, von den Weltmedien vergessen, Geld, Geld und noch mal Geld für bessere Gesundheit und Erziehung ihrer Kinder und Ernährung. Sie brauchen Menschen, die dort hingehen als Lehrer und Ärzte und Ingenieure und nicht Intellektuelle oder Spirituelle, die Reden halten und klatschen und sich selbst beweihräuchern ob ihrer tollen Meinung!

Ich mache hier völlig unausgereifte, aber pragmatische Vorschläge:
Zunächst einmal für alle, die Basis , das Volk: die fetten Zeiten sind vorbei! Jeder sollte sich fragen, was er oder sie selber beigetragen hat zum jetzigen Zustand der Politik und der Gesellschaft und der Wirtschaft. Da kein Geld verteilt werden sollte, das es nicht gibt, sollte jeder auf das 13. Monatsgehalt verzichten freiwillig. Was dafür ein Kapital frei würde –schon im nächsten Dezember.

Jetzt, nach der Corona-Pandemie plus Ukraine-Krieg, stimmt das erst recht.

Das Argument, dass es dann auch weniger Kaufkraft gibt, würde ich nicht gelten lassen – erst mal Realitätssinn fördern und den Staat nicht als VATER Staat sehen, der uns die Bonbons gibt und vor den Unbillen des Lebens rettet – damit machen wir uns psychisch zu Kindern, anstatt zu mündigen Bürgern, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen.
Einen dreizehnten Monat gibt es nicht, die Leistung für dieses Geld wird nie erbracht! Weg damit. Vier Wochen bezahlter Urlaub sind auch ein großes Privileg. (Im Einzelhandel sind es sechs Wochen) – die Amerikaner haben zwölf Tage! Das geht offensichtlich auch.
Lasst uns aufhören, zu schlafen und zu verdrängen – der Einzelne tut es und das Kollektiv tut es auch – aber das hilft alles nichts!!!

Das Wissen um die Korrumpierbarkeit der menschlichen Psyche durch den Gebrauch von Macht sollte mehr zur Allgemeinbildung gehören. Jeder Mensch, ganz egal, ob Mann oder Frau, der oder die in die Politik geht, muss ab einem gewissen Stadium, über das noch zu diskutieren wäre, Seminare machen, die sich mit dem Thema befassen und sich selbst erforschen, wo er oder sie damit steht. Ein wie auch immer geartetes Kontrollgremium aus Psychologen, Philosophen und anderen Persönlichkeiten, das selbst keinen Machtgewinn aus dieser Tätigkeit ziehen darf, steht der Allgemeinheit und den Betroffenen Mächtigen zur Verfügung, auch als ständige Coaches.
Keiner darf in die Politik, der sich damit nicht auseinander gesetzt hat. Allgemein sollte ein Ethos des Machtgebrauchs entwickelt werden, an den Schulen gelehrt werden, auf den Universitäten diskutiert werden, soziologisch untersucht werden – vom Staat finanziert. Je mächtiger einer wird, um so eher muss er immer wieder sich mit seiner persönlichen Integrität auseinander setzen, Banker und Spitzenmanager sollten gleich mit verpflichtet werden, ihre ungeheure, die Allgemeinheit schädigende Gier in Check zu halten. Wer ein großes Unternehmen in den Ruin treibt, sollte nicht noch 60 Millionen Euro mitnehmen dürfen. Wer als Politiker der Korruption überführt wird, sollte seine stattliche Pension verlieren und von Sozialhilfe den Rest seiner Tage fristen. Und auf keinen Fall sollten die Bundestagsabgeordneten selbst über ihre Diäten befinden dürfen. Das Beamtentum sollte abgeschafft werden, damit sich niemand mehr ausruhen kann auf sicheren Bezügen, die von einer sozial unsicheren Mehrheit aufgebracht werden. Jedem sollte der unwirsche Wind der Zeiten um die Nase wehen – das macht wach, ist gut für das Mitgefühl mit weniger Priviligierten, relativiert das Ego und würde den Bürgern des Landes vielleicht auch mal wieder das Gefühl geben, das sich nicht immer wieder dieselbe klein Elite einfach selbst bedient von einem Vermögen, das alle erwirtschaftet haben. Analysten und Bankmanager, die millionenfach Vermögen vernichtet haben, sollten auch in den Genuss der Sozialhilfe kommen.
Alle Subventionen sollten ersatzlos gestrichen werden, und wenn es ginge: die Lobbys entmachten! Und wenn dazu Gesetzesänderungen nötig sind!! Das würde große Umwälzungen in Gang setzen – und vielleicht könnten wir auch eine Partei gründen? Weiter meditieren, unser Bewußtsein erweitern und vor allem: die Politik nicht immer anderen überlassen und dann meckern!
Auf allen Ebenen muss Information gesammelt werden, Vorurteile müssen abgebaut werden,
neue Strukturen geschaffen werden, Meditation sollte an den Schulen gelehrt werden – aber wer bringt sie dahin? Doch nur einer, der sich engagiert – von Lippenbekenntnissen hat sich noch nie etwas geändert.

Wenn du mehr über deine eigene „Machtstruktur“ erfahren willst, dann komm zu meinem Osterseminar: https://advaita-tantra.de/pec-events/tantric-primal

An den Psychopathen jeglicher Nation leidet die Welt, sei selbst keiner und sei dennoch in der Lage, dich selbst und vielleicht auch andere zu führen mit Freude am Engagement.

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