5) Tod und Wiedergeburt

In dieser Zeit befassen wir uns existentiell mit dem Phänomen des Todes und der Auflösung, das heißt mit dem STIRB UND WERDE – für den Tantriker schon immer eines der wichtigsten Themen: die Zyklen von Tod und Wiedergeburt. So lebte Saraha, der uns das berühmte Königslied des Tantra hinterlassen hat, mit seiner Meisterin und Geliebten, einer Pfeilmacherin, im ständigem Angesicht des Todes – auf den Verbrennungsstätten. Ohne die Bereitschaft zu sterben – keine Ekstase. Ohne die Bereitschaft zu leben – keine Fülle. Wir vergegenwärtigen uns die immerwährende Vergänglichkeit aller Existenz und das fortwährende Keimen neuen Lebens auf allen nur denkbaren Ebenen.

Tod und Wiedergeburt

In einem eindrucksvollen Todesritual befassen wir uns mit dem existentiellen Gesetz der Auslöschung unserer physischen Existenz, aber hauptsächlich visuell mit dem, was wir in unserem Leben, so wie es ist, sterben lassen wollen.

Danach gehen wir zwei volle Tage in „Sensory Deprivation“, das heißt, wir begeben uns symbolisch ins BARDO (Zwischenwelt von Tod und Wiedergeburt). Unsere Energie hat keine Chance, nach außen zu gehen. In dieser Zeit werden die Teilnehmer liebevoll rund um die Uhr betreut. Stille, Dunkelheit und das Fehlen äußerer Reize stimulieren die innere Wahrnehmung.

Schicksalsrad

Die Energie hat keinen anderen Weg als den nach Innen. Die Transzendenz innerer und äußerer Grenzen ist Thema der Innenschau. Wir haben die Zeit, uns Verhaltensweisen, Muster oder Begleitumstände, deren wir uns wirklich überdrüssig sind, bewusst zu machen.  Ein Erweckungsritual lässt uns ins Leben zurückkehren – die Sinne haben nach dem „Bardo“ eine nie gekannte Sensibilität. Eine Tarotsitzung zum Finale gibt Auskunft über die optimale Strategie für die allernächste Zukunft.