Körpertypenlehre nach Wilhelm Reich
Im Jahre 1933 (!) erschien die „Charakteranalyse“ zum ersten Mal. Der Autor war Wilhelm Reich, einer der bedeutendsten Schüler von Sigmund Freud, dessen 150.Geburtstag 2006 begangen wurde.
Reich führte die meisten Neurosen zurück auf den Libidostau, den uns die Gesellschaft abverlangt und die frühkindlichen Triebversagungen. Obwohl es in der Gesellschaft viele Veränderungen gegeben hat seit Reichs Einsichten, die sexuelle Repression weniger wurde, die Kirchen an Einfluss verloren haben, so sind diese Erkenntnisse „leider“ nicht überholt.
Er brachte unterdrückte Gefühle in Zusammenhang mit chronischen Muskelspannungen, die er zuerst im Gesicht seiner Patienten bemerkte.
Nachdem er in „Funktion des Orgasmus“ die erste wissenschaftliche Definition des Orgasmus strukturiert hatte, fand er durch Auseinandersetzung mit den Freudschen Theorien und Beobachtung seiner Patienten im Verlaufe der Jahre heraus, dass es grundsätzlich fünf verschiedene Körpertypen gibt, die den „Charakter“ eines Menschen ausmachen. Der „Charakter“ ist der Widerstand gegen das freie Fließen des Lebendigen. Er war durchgedrungen zum „bioenergetischen Kern“: dem frei fließenden Orgasmusreflex. Dieser Widerstand zeigt sich im Körper durch unbewusstes, immerwährendes Festhalten ganzer Muskelpartien, auch sexuelle Dysfunktionen wie Erektionsprobleme, Orgasmusblockaden und „Ejaculatio praecox“(vorzeitiger Samenerguss).
In diesem Seminar stellt Advaita die fünf Körpertypen vor, deren Analyse sie durch ihre vierzigjährige , sexualtherapeutische Arbeit immer bestätigt fand.
Die fünf Typen sind: der Schizoide, der Orale, der Masochist, der Rigide und der Psychopath. Sie werden vorgestellt nach
ihrer Entstehungsgeschichte, allgemeinen Kennzeichen, dem Verhalten der Eltern, vor allem aber auch nach ihren Verhaltensmustern. Selbstverständlich geht Advaita auch auf die therapeutische Situation ein – weil jeder Körpertyp auf eine andere Art des therapeutischen Verhaltens reagiert.
Außerdem werden einige Körperübungen vorgestellt und demonstriert, welche Art von praktischen Übungen zu welchem Körpertyp passen, um den Energiestau zu lösen, die festgehaltenen, verdrängten Gefühle an die Oberfläche zu bringen.
Die meisten Menschen sind Mischtypen.
Die Teilnehmer machen einen Körpertypentest, so dass sie selbst wissen, was ihren eigenen Charakter ausmacht.
Für Therapeuten hat dieses Seminar praktische Erkenntnisse, selbst, wenn sie nicht im körpertherapeutischen Segment arbeiten. Aber auch für Menschen, die schlichtweg ihre Kenntnis der eigenen Spezies erweitern wollen, hat es einen Sinn, sich dieses praktische Wissen anzueignen. Kollegen, Freunde, Partner, die eigenen Kinder – alle Menschen und sich selbst kann man dann besser verstehen. Ein sehr gutes Instrumentarium zur Persönlichkeitsentwicklung ist uns hier in die Hand gegeben.
Advaitas Vortrag ist sehr lebendig, mitreißend und witzig. Vor Ort gibt es zusätzlich Materialien, die das Seminar begleiten. Seit vierzig Jahren ist ihre Erfahrung im Gruppenraum mit der Effizienz der Bioenergetik gewachsen – jener Lehre, die Alexander Lowen, seinerseits wieder Schüler von Reich weiter entwickelt hat. Sie hat dann diese Übungen in ihre Tantra – Seminare eingebracht und gestaltete sie sowohl musikalisch als auch zeitlich effektiv, so dass man unmittelbar Resultate spürt, die natürlich erst durch wiederholtes Üben eine stabile, tief greifende Veränderung bringen.